„Alles ist in Bewegung“ – auf Websites trifft die Erkenntnis des  Philosophen Heraklit ganz besonders zu. Kommen Sie mit und sausen Sie mit mir durch knapp 30 Jahre Website-Geschichte.

  

1991: Die allererste Website erblickt das Licht der Welt. Heute würden wir uns schaudernd abwenden – eine reine Textwüste.

1995 dann schon die Möglichkeit, größere Bilder einzubauen und denen eine feste Position zu geben. Die Bilder wurden zerstückelt (Slices) und dann in Tabellen zusammengefügt. So umging man die Einschränkungen der langsamen Datenübertragung.

Flash kam 1996 auf. Ich erinnere mich an die Faszination, die das auf uns im Computer Based Training-Team bei Siemens hatte: Werden jetzt alle E-Learning-Anwendungen und Websites auf Flash aufbauen? Bewegte Bilder, Filme, Übergänge zwischen Szenen wie in Hollywood!

Über eine Million Websites gab es bereits 1997. Weltweit. Meine erste gehörte da übrigens dazu.

Ab dem Jahr 2000: Text und Design wird getrennt. Das bedeutet: Ich kann meiner Website morgen ein völlig anderes Design geben als heute – einfach, indem ich eine andere Layoutdatei (CSS) mit ihr verknüpfe. Genial, fanden wir damals. Heute würde ich jedem davon abraten, so etwas zu machen, denn so etwas knallt jede sinnvolle Markenbildung, jedes kluge Branding in tausend Stücke.

Seit 2003 gibt’s WordPress. Damals verwendete man das aber nicht für Unternehmens-Sites, sondern ausschließlich für Blogs, die zu dieser Zeit sehr in Mode kamen.

2007 kam das erste iPhone auf den Markt. Wie sehr ein mobiles Telefon, mit dem man Internet-Seiten aufrufen konnte, alles über den Haufen werfen würde, was bis dahin zum Webdesign gehörte, das war zu diesem Zeitpunkt überhaupt nicht abzusehen.

Es dauerte dann noch 5 Jahre, bis 2012, bis das Konzept responsiver Websites feststand: Websites, die sich dem anpassen, ob sie auf einem Bildschirm im Büro oder auf dem Smartphone angeschaut werden. So eine Website umzusetzen war damals aber noch sehr aufwändig; den hohen Kosten stand nur ein geringer Nutzen gegenüber, denn ins Internet ging man immer noch vorwiegend über den Computer oder den Laptop.

„Flat design“ ist Trend seit 2014. Die schrecklichen Schlagschatten und dreidimensionalen Buttons verschwanden allmählich, und kaum jemand weinte ihnen eine Träne nach.

2016 waren’s dann 1 Milliarde Websites. Ein Glück, dass auch Suchmaschinen ihre Fähigkeiten immer mehr erweitern; mit seinem eigenen Internet-Auftritt zwischen 999.999.999 anderen wäre man sonst doch ein bisschen verloren!

Heute, 2018, ist es Standard, dass eine Website mobile friendly ist. Ist sie’s nicht, schiebt Google sie hintenrunter und die Besucher, die mobil auf sie zugreifen, surfen genervt weiter.

  • Normalerweise fesselt sie die Aufmerksamkeit des Besuchers mit einem großen Header-Foto, in das häufig ein Kurztext integriert ist, der sofort zeigt, um was es auf der Website geht.
  • Ein Call-to-action-Button bietet dem Besucher an, etwas zu machen (zum Beispiel auf meiner Startseite: sich den bestgeeignetenen Termin für die kostenlose Erstberatung zu reservieren).
  • Spezielle Angebote, auch Saisonangebote, werden auf Landingpages prominent vorgestellt.
  • Eine Website heute kann weit mehr als das Unternehmen und sein Angebot zu präsentieren.
  • Content Marketing ist die Strategie, um Benutzer auf die Website zu ziehen und Suchmaschinen zu überzeugen.
  • Da es inzwischen sehr unaufwändig ist, eine Website immer auf dem aktuellen Stand zu halten (Website-Refresh), wird das auch erwartet. Von Google und von den Besuchern.

 

Eine Website heute ist in Bewegung. Sie spiegelt, dass das Unternehmen sich entwickelt und verändert (und sie unterstützt es aktiv dabei). Sie ist im Austausch mit den Besuchern, deren Interessen und Wünsche ja ebenfalls in Bewegung sind.

Und wir Webdesigner? Wir halten die Nase in den Wind, informieren uns und tauschen uns aus über aktuelle Entwicklungen, prüfen, ob die für unsere Kunden und deren Besucher von Nutzen sind – und die Neuerungen, die unsere Kunden weiterbringen, die bieten wir ihnen an.

 

Quellen für diesen Überblick:
Die Infografik „A short history of website building“ von Designmodo
und ein bisschen über 20 Jahre Mittendrin-Erfahrung. Seit 1997. Mensch, ist das lange her.

Marianne Kaindl beim Schreiben ihres neuen Romans

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