Manuskripte, die auf der Festplatte vergammeln? Die Zeiten sind vorbei –

Dass ich dieses neue Buch als Selfpublisherin herausbringen würde, war mir sofort klar, damals, 2014, als ich den ganzen Urlaub über nur schrieb. Nicht alle Konsequenzen konnte ich da schon überblicken – dennoch: Ich würde heute wieder so entscheiden.

Sie haben schon lange eine Buch-Idee und überlegen, ob Selfpublishing nicht DIE Möglichkeit wäre, sie umzusetzen und gelesen zu werden? Ein angefangenes Buch wartet auf Ihrer Festplatte darauf, dass bessere Zeiten anbrechen? Hier erhalten Sie einen Überblick, der Sie mit konkreten Tipps und Infos unterstützt, um Ihr Werk zu veröffentlichen.

Jeder Kreative und jeder Querdenker liebt und braucht freie Arbeiten – da kann er sich ausprobieren, da kann er zeigen, was in ihm steckt. Wenn ich für Kunden Broschüren konzipiere, texte, fotografiere, designe und für den Druck fertig mache, dann steht selbstverständlich der Kunde, die Kundin im Mittelpunkt: Marke, Ziele, Vorgaben, Wünsche, Geschmack des Auftraggebers sind der Maßstab meiner Arbeit.

Als Selfpublisherin dagegen schreibe und publiziere ich mein Buch von A bis Z eigenständig und selbstverantwortlich. Wenn ich mit Leser/innen interagieren möchte über das „normale“ Maß hinaus – meine Sache. Wenn ich Lust darauf habe, zu experimentieren und mein Publikum aktiv in die Entstehung eines Buchs einzubinden, mit allen Konsequenzen, dann muss ich nicht versuchen, einen Verlag zu überzeugen, dass er bei diesem spannenden, aber wenig lukrativen Versuch mitzieht, sondern kann sofort mit meinem „Hautnah-dabei“-Netzroman oder -sachbuch durchstarten.

Selfpublishing ist Bücher-Veröffentlichen für Individualisten.
Selfpublishing ist Bücher-Veröffentlichen für Menschen, die ihr Potenzial entfalten und damit ihre Leser/innen anregen und unterstützen möchten.

 

Warum Autor/innen sich fürs Selfpublishing entscheiden

Selfpublisher kann jeder werden, der Lust darauf hat, ein Buch zu schreiben und es zu publizieren. Er braucht nicht einmal Geld dafür, denn in abgespeckter Form gibt’s Selfpublishing für null Euro. Entsprechend vielfältig sind die Gründe, die Menschen dazu treiben, all das, was traditionell der Verlag dem Autor, der Autorin abnimmt, selbst zu leisten oder zu beauftragen.

Hier sind einige davon[1]:

„Ich habe zwei Mal ein Buch an Großverlage geschickt und beide Male bekam ich Zusagen. Aber dann fing es an. Die wollten einen anderen Titel, die Kapitelüberschriften sollte ich auch ändern, aufs Cover hätte ich keinen Einfluss gehabt, einen Werbeetat wollte man mir nicht garantieren und sich festlegen, ob das Buch in ein, zwei oder drei Jahren noch im Programm wäre, wollte auch keiner. Also zog ich mich davon zurück und veröffentlichte die Manuskripte (und auch alle folgenden) selbst.“

„Habe früher in Verlagen veröffentlicht. Aber viel mehr Geld kann man eben beim Selfpublishing machen. Ich mache im Monat immer fünfstellig Kohle bei minimalstem Aufwand.“

„Ich erwarte nicht, dass meine Bücher kommerzielle Erfolge werden, mir reicht es, wenn nur eine Person gut unterhalten wird … Wenn jemand sagt, ich sei ein Geschichtenerzähler, dann bin ich zufrieden, mehr muss nicht sein.“

„Selfpublishing ermöglicht mir, das Schreiben und Veröffentlichen nebenbei zu betreiben, mit dem Zeitaufwand und dem persönlichen Engagement, die ich eben aufbringen kann.“

Den berührendsten Grund fürs Selfpublishing las ich in einem Bericht über einen jungen Mann, der an Muskeldystrophie Duchenne leidet. Er muss 24 Stunden am Tag beatmet werden, und das Einzige, was er noch selbstständig tun kann, ist, mit Hilfe einer speziellen Software einen Computer bedienen. Vor einigen Monaten brachte er seinen ersten Fantasy-Roman heraus. Selfpublishing ermöglichte ihm, dem nur ein Minimum an Handlungsspielraum bleibt, sich einen Traum zu erfüllen[2].

 

Tipp: Wenn Sie als Selfpublisher/in veröffentlichen möchten, überlegen Sie sich am besten so früh wie möglich, was Sie damit erreichen wollen. Plot, Schreibstrategie, Cover, Marketing und vieles mehr hängen von dem Ziel ab, das Sie mit Ihrem Buch verfolgen.

 

Was gibt es für Alternativen?

Die Verlagssuche kann eine never ending story werden, wenn man sich mit seinem Manuskript an einen der großen Publikumsverlage wendet. Diese haben jährlich nur wenige Plätze zu vergeben, und die gehen vorzugsweise an etablierte Autoren und nicht an Newcomer, bei denen das Risiko einfach zu groß ist, dass sie wirtschaftlich floppen.

Wer es trotzdem versuchen möchte, bei einem von ihnen unterzukommen, nutzt am besten den Service, die Kontakte und das Verhandlungsgeschick eines Literaturagenten.

Vielleicht stutzen Sie jetzt. Denn es gibt doch immer wieder Verlage, die händeringend nach Manuskripten suchen. Ihre Namen klingen oft beeindruckend und hochliterarisch – doch es sind üblicherweise Druckkostenzuschussverlage. Deren Geschäftsmodell basiert darauf, dass der Autor vorab einen recht ansehnlichen Betrag zahlt. Damit machen sie ihren Hauptumsatz. Guter Service und eine engagierte Vermarktung des Buchs sind für ihren Umsatz nicht wichtig, also unterbleiben sie. In der Regel werden ihre Bücher auch nicht im Buchhandel angeboten.

Zudem gibt es noch zahllose Kleinverlage und digitale Imprints größerer Verlage, bei denen es einfach ist, unterzukommen. Im Belletristik-Bereich können sie eine gute Alternative zum Selfpublishing sein. Man muss natürlich bedenken, dass sie auch an einem Buch verdienen möchten, wenn es sich nur mäßig verkauft. Viele von ihnen sparen deshalb an Lektorat, Korrektorat, Cover und Marketing.

 

Allroundspezialist Selfpublisher? Oder: Der Workflow

Ungefähr so sieht der Workflow aus, wenn Sie ein Buch selbst veröffentlichen:

  • Sie schreiben und überarbeiten Ihr Manuskript. Sie prüfen Ihre Geschichte auf Fehler oder beauftragen einen Lektor, eine Lektorin, das zu tun.
  • Sie korrigieren Rechtschreib- und Satzzeichen-Fehler oder nutzen ein Korrektorat dafür.
  • Sie setzen den Text für den Druck und bereiten ihn für das ebook auf.
  • Sie gestalten das Cover oder lassen es gestalten. Amazon und auch manche Print-Anbieter bieten zudem Baukastensysteme, mit dem man recht sehenswerte Ergebnisse erreichen kann.
  • Sie schreiben den Klappentext.
  • Sie wählen einen Dienstleister oder eine Druckerei für den Druck aus und entscheiden, wo Sie das ebook herausbringen werden.
  • Wenn Ihr Print-Dienstleister das nicht sowieso schon macht, tragen Sie Ihr Buch ins Verzeichnis lieferbarer Bücher ein (kostenpflichtig) und besorgen sich eine ISBN-Nummer. Nur so ist Ihr Buch über den Buchhandel bestellbar.
  • Sie kündigen Ihr Buch so an, dass Sie möglichst schon Vorbestellungen auslösen.
  • Sie veranstalten eine Premieren-Lesung, zu der Sie Freunde, Leser/innen und Presse einladen.
  • Sie verschicken die Pflichtexemplare an die Deutsche Bibliothek in Frankfurt und Leipzig sowie die zuständige Landesbibliothek, es sei denn, Ihr Dienstleister nimmt Ihnen das ab.
  • Sie machen Marketing, damit sich Ihr Buch verkauft.
  • Sie schreiben das nächste Buch. Denn bei einem Buch bleibt es in den seltensten Fällen – Schreiben macht süchtig, glauben Sie es mir.

Seit Selfpublishing mehr oder weniger salonfähig geworden ist, ist ein ganzes Heer an Dienstleistern herangewachsen, die den Autor, die Autorin unterstützen. Auch wenn Sie nicht alle o.g. Bereiche selbst bedienen können, steht deshalb Ihrem Bucherfolg als Selfpublisher/in nichts mehr im Weg.

Viel Freude und Erfolg damit!

 

[1] Quelle: eine nicht repräsentative Umfrage, die ich am 14. Juni 2019 in der Facebook-Gruppe „SELF PUBLISHING“ stellte. „Warum seid Ihr Selfpublisher/innen oder Hybrid-Autor/innen?“ war meine Frage. Hybrid-Autoren sind solche, die sowohl als Selfpublisher/innen als auch als Verlagsautor/innen veröffentlichen.

[2] Schwäbische Zeitung vom 22. Juni 2019 – Trotz schwerer Beeinträchtigung: Junger Mann aus Region veröffentlicht Fantasy-Roman

(Unter dem Titel „Endlich wird’s gedruckt“ zuerst erschienen in MinD-Mag 131)

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  • „Farben und Formen – Bilder von Anna Maria Dobridis“ – der Kunstband, der das Werk der international bekannten Künstlerin komprimiert
  • Vier belletristische Werke, die mit Witz und Spannung meine Leser/innen in die fiktive Welt in Mordfällen ermittelnder Katzen eintauchen lassen – für das erste von ihnen wurde mir 2018 auf der Leipziger Buchmesse der von der Messe und von Neobooks ausgeschriebene „Indie Autor Community-Preis 2018“ verliehen.

 

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